Nass- oder Trockenfutter für Hunde (Was ist besser?)

Stellst du dir gerade die Frage, ob Nassfutter oder Trockenfutter besser für deinen Hund ist? Oder willst du wissen, ob man die beiden Futterarten mischen kann?

Die gute Nachricht ist, es gibt keine besser oder schlechter, denn es haben beide Arten, also Nass- und Trockenfutter ihre ganz eigenen Vorteile und Nachteile.

Viel wichtiger ist die Qualität des Futters, aber darauf, wie auch auf die Unterschiede zwischen den beiden Futterarten gehe ich in dem folgenden Artikel genau ein.

Der entscheidende Unterschied

Immer noch denken viele Hundebesitzer, dass Feuchtfutter aufgrund seines Aussehens und oft auch seines deutlich stärkeren Geruchs einen höheren Fleischanteil haben muss und damit das bessere Futter ist.

Ein Blick auf die Zusammensetzung des Futters zeigt aber schnell, dass Feuchtfutter nur in den wenigsten Fällen einen höheren Fleischanteil hat. Außerdem ist eine ausgewogene Zusammensetzung deutlich wichtiger als möglichst viel Fleisch. Unsere Hunde sind Allesfresser geworden und brauchen mehr als nur Fleisch.

Was ist denn nun der große Unterschied, mal abgesehen vom Geruch und der Konsistenz? Auf den Punkt gebracht, ist es eigentlich nur der Wasseranteil. Während der Feuchtigkeitsgehalt im Trockenfutter maximal 14 Prozent betragen darf, besteht Feuchtfutter oft bis zu 70 bis 85 Prozent aus Wasser.

Wichtiger ist die Zusammensetzung des Futters

Wenn man mal in einem etwas besser sortierten Tierbedarf steht, dann wird jedem Hundebesitzer schnell klar, die Auswahl ist viel zu groß. Zwar behauptet jeder Futterhersteller, dass sein Futter das beste Hundefutter ist, das stimmt aber bei weitem nicht.

Grundsätzlich gilt, dass folgende Dinge in dem Futter zu finden sein sollten:

  • Fleischanteil mindestens 50 Prozent
  • Obst
  • Gemüse
  • Fette mit ungesättigten Fettsäuren
  • Hochwertiges Getreide

Es gibt natürlich auch einige Dinge, die nichts im Hundefutter zu suchen haben. Dazu gehören Zucker wie z.B. Dextrose oder Mannose. Tierische Nebenerzeugnisse, so wie Schlachtabfälle und Pflanzenabfälle, Farbstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker sollten auch nicht im Futter auftauchen.

Generell ist es gut, wenn die Liste der Zutaten möglichst kurz ist. Desto länger die Liste der Zutaten, desto wahrscheinlicher ist es, dass ungewollte Zusatzstoffe oder Füllstoffe im Futter sind.

Die Vorteile von Trockenfutter für Hunde

Einfach nur zu sagen, der Unterschied wäre der Anteil an Wasser im Futter, das ist mir nicht genug, denn es gibt natürlich einige Unterschiede.

Trotzdem ergeben sich eine Menge der Vorteile, die das Trockenfutter hat, durch seinen niedrigen Feuchtigkeitsgehalt. So lässt sich Trockenfutter sehr gut lagern und kann quasi nicht schlecht werden. Es lässt sich leichter portionieren und auch transportieren, falls man mit seinem Hund in den Urlaub fahren möchte.

Nimmt dein Hund sein Trockenfutter als Leckerchen? Dann kannst du ohne weiteres eine Hand voll von dem Futter mit anderen Leckerchen mischen und so Geld sparen.

Zwei weitere nicht unwesentliche Vorteile sind die hohe Energiedichte von Trockenfutter. Du wirst um einiges weniger Trockenfutter als Feuchtfutter benötigen, um deinen Hund satt zu bekommen und durch die oft sehr festen Pellets reibt sich dein Hund die Zahnbeläge ab. Das bedeutet weniger Mundgeruch und weniger Zahnstein.

Hat Trockenfutter auch Nachteile?

Ja, natürlich hat es auch Nachteile und der vielleicht wichtigste ist, dass es einige Hunde gibt, die Trockenfutter einfach nicht mögen. Es riecht nicht so stark wie Feuchtfutter und es ist auch nicht so saftig wie Feuchtfutter.

Dazu kommt, dass die Pellets schwer im Magen liegen können, wenn dein Hund sehr schnell frisst und er wird auf jeden Fall mehr trinken müssen. Trockenfutter braucht viel Wasser und zu quellen und zu zerfallen. Ist dein Hund ein schlechter Trinker, dann kann Trockenfutter sogar komplett ungeeignet sein, denn es führt bei zu geringer Wasserzufuhr zu Verstopfungen.

Auch wenn Trockenfutter sehr wenig anfällig ist, musst du es idealerweise trocken, kühl und dunkel lagern. Die im Futter enthaltenen Nährstoffe sind oft empfindlich und können in einem sehr großen und schlecht gelagerten Sack Trockenfutter schnell ihre wichtige Wirkung verlieren. Zwar kann man den Nährstoffverlust im Futter mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen, trotzdem sollte man das Futter möglichst gut lagern.

Vorteile von Feuchtfutter

Der ganz klar wichtigste Punkt auf der Habenseite sind der Geruch und Geschmack von Feuchtfutter. Würde dein Hund im Tierbedarf aussuchen können, dann würde er vermutlich zu Feuchtfutter greifen.

Wenn dein Hund also sehr wählerisch bei seinem Futter ist und eventuell auch noch zu wenig trinkt, dann lohnt sich der Griff zum Feuchtfutter. Der hohe Wassergehalt kann auch bei älteren Hunden wichtig sein, wenn sie dazu neigen, das Trinken zu vergessen.

Durch den hohen Wassergehalt ist Feuchtfutter bei gleicher Menge um einiges Energieärmer und kann so dabei helfen das Körpergewicht zu reduzieren bzw. zu regulieren.

Die Nachteile von Feuchtfutter für Hunde

Feuchtfutter hat dank seiner Konsistenz den Ruf besonders viel Fleisch zu enthalten und die Herstellern sind ziemlich gut darin, dass die Dose auch wirklich so aussieht. Leider ist in vielen Fällen nicht mal ansatzweise so viel Fleisch enthalten, wie man es sich wünschen würde. Damit aber nicht genug, lassen sich im Feuchtfutter ungewollte Konservierungsstoffe, Getreide und Zucker besonders gut und einfach verstecken.

Ebenfalls ein Nachteil kann die Lagerung sein, denn einmal angebrochen, muss das Feuchtfutter schnell aufgebraucht werden und es sollte auf jeden Fall kühl gelagert werden. Das Problem, das sich daraus ergibt, ist dass Nassfutter nicht zu kalt gefüttert werden sollte, denn es kann in dem Fall Bauchschmerzen auslösen.

Wenn du Feuchtfutter fütterst, dann wirst du auch mehr Platz brauchen, denn dieselbe Menge Feuchtfutter in Dosen nimmt um einiges mehr Platz weg, als ein Sack Trockenfutter und dass du mehr Müll produzierst, ist wohl auch offensichtlich.

Ein letzter Nachteil ist das oft im Feuchtfutter enthaltene Geliermittel. Es kann bei deinem Hund zu weichem Stuhl und Blähungen führen.

Wie viel Trockenfutter entspricht wie viel Feuchtfutter?

Ich habe bereits erwähnt, dass die Energieversorgung der beiden Futterarten unterschiedlich ist. Protein, Fett und Kohlehydrate sind die Energieträger im Futter, egal ob Feucht- oder Trockenfutter. Ich will es jetzt nicht zu kompliziert aufrechnen, denn die jeweiligen Anteile von Protein, Fett und Kohlenhydrate spielen natürlich auch eine wichtige Rolle.

Da Wasser keine Kalorien hat und auch nicht vom Körper zu Energie umgewandelt werden kann, rechnen wir im ersten Schritt mal das Wasser aus dem Futter raus.

Nehmen wir mal du hast ein Trockenfutter mit 6% Feuchtigkeit, dann entsprechen 100 Gramm von diesem Trockenfutter 94 Gramm Trockensubstanz und in dieser Trockensubstanz sind die Energieträger enthalten.

Nimmst du im Gegensatz dazu ein Feuchtfutter mit 80% Wasseranteil, dann bleiben bei 100 Gramm nur 20 Gramm Trockensubstanz, die deinen Hund mit Energie versorgen.

Ist halbfeuchtes Hundefutter eine Alternative?

Halbfeuchtes Hundefutter ist sozusagen eine Mischung aus Trockenfutter und Feuchtfutter. Der Feuchtigkeitsgehalt liegt bei 20% bis 40% und damit nicht ganz in der Mitte, aber das halbfeuchte Futter riecht oft deutlich stärker als Trockenfutter und die Pellets sind weich und einfach zu kauen. Oft wird halbfeuchtes Hundefutter als Soft bezeichnet, so z.B. bei dem Soft-Futter von Bosch*, das ich nur empfehlen kann.

Egal, ob dein Hund vorher Feucht- oder Trockenfutter bekommen hat, die meisten Hunde vertragen eine Umstellung auf halbfeuchtes Futter sehr gut. Es ist leicht verdaulich und lässt sich sehr einfach fressen.

Softfutter eignet sich auch sehr gut als Belohnung oder Leckerchen und es kann, um den Appetit anzuregen, mit anderem Trockenfutter gemischt werden.

Trocken- und Feuchtfutter im Wechsel oder gemischt?

Es gibt immer noch dieses Gerücht, dass sich besonders in Internetforen, aber auch so unter Hundehaltern hoher Beliebtheit erfreut, dass man Trocken- und Feuchtfutter nicht im Wechsel geben kann und schon gar nicht mischen soll.

Auch einige Hundeexperten raten davon ab, es gibt aber keine einzige Studie oder auch nur einen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass man nicht mischen kann oder soll. Unsere Hunde bekommen schon immer Trockenfutter mit einem bisschen Feuchtfutter für den Geschmack und es hat nie geschadet.

Es gibt Hundehalter die mischen Trockenfutter und Feuchtfutter im Verhältnis 50/50 und es gibt andere die füttern morgens Feuchtfutter und abends Trockenfutter oder umgekehrt. Jeder Hund ist anders und solange dein Hund die Kombination gut frisst und keine Probleme hat, warum sollte es dann schlecht sein.

Was du tatsächlich vermeiden solltest, ist ständig zwischen verschiedenen Futtersorten hin und herzuwechseln. Eine Futterumstellung beim Hund dauert immer ein paar Tage und häufige Wechsel können tatsächlich zu Magenbeschwerden führen.

Fazit

Solange du ein hochwertiges und vollwertiges Hundefutter für deinen Hund kaufst, spielt es keine Rolle, ob du Feuchtfutter oder Trockenfutter bevorzugt. An der Qualität des Futters solltest du aber nicht sparen, denn sein Futter ist im Normalfall die einzige Nahrungsquelle für deinen Hund und er sollte ausreichend mit allem, was er benötigt versorgt werden.

Solange alle Inhaltsstoffe da sind, die dein Hund braucht, kannst du beide Futterarten mischen oder abwechselnd geben, Hauptsache deinem Hund schmeckt es und er ist gesund.

Auch halbfeuchtes bzw. softes Futter kann eine interessante Alternative sein und natürlich sollte das Futter an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes angepasst sein. Ich meine damit Welpenfutter, Seniorenfutter oder Hochleistungsfutter.