Sind Nahrungsergänzungen und Vitamine für Hunde sinnvoll?

Wenn du wissen willst, ob es eine gute Idee ist deinem Hund ein Nahrungsergänzungsmittel zu geben oder ihn mit zusätzlichen Vitaminen zu versorgen, dann wirst du schnell merken, dass die Meinungen deutlich auseinander gehen.

Gefühlt gibt es eigentlich nur zwei Lager. Die einen befassen sich sehr genau mit der Ernährung ihres Hundes, kontrollieren die Zusammensetzung von Futter und Leckerchen und ergänzen mit Supplements, was fehlen könnte.

Die andere Gruppe hält das alles für komplett unnötig, immerhin haben Hunde früher auf dem Hof gelebt, die Essensreste der Menschen als Futter bekommen und sind auch steinalt geworden.

Nun ist es aber so, dass wir heute leben und unsere Hunde auch. Du wirst kaum ein Hund finden, der noch wie früher auf dem Hof lebt und Reste zu fressen bekommt, außerdem weiß man dank Forschung heute mehr über Hunde und ihre Ernährung als damals.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ein Hund der ein hochwertiges Hundefutter bzw. ein gutes Alleinfuttermittel bekommt, keine Nahrungsergänzung braucht. Aber, es gibt durchaus Situationen, in denen es sehr sinnvoll sein kann, deinen Hund mit etwas mehr Nährstoffen zu versorgen und genau in diesen Situationen ist es absolut legitim zu einem Nahrungsergänzungsmittel zu greifen.

Was für Nahrungsergänzung gibt es für Hunde?

Es gibt eine ganze Menge und während in den ortsansässigen Tierläden oft nur ein paar Supplemente erworben werden können, ist das Internet voll mit den verschiedensten Mitteln und Präparaten.

Ganz grundsätzlich haben ergänzende Futtermittel für Hunde die Aufgabe, zur Stärkung und Unterstützung des Körpers und der Organe beizutragen. Zusätzlichen können sie genutzt werden, um bereits bestehende Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen beispielsweise Nahrungsergänzung für die Gelenke.

Besonders häufig anzutreffen sind Inhaltsstoffen wie Vitamine, wertvolle Aminosäuren, essenzielle Fettsäuren, Mineralien, Kräuterextrakte und Fischöl, meist Lachsöl. Neben den Inhaltsstoffen kannst du dich außerdem entscheiden, ob du Tabletten, Tropfen, Flocken, Pasten, Pulver oder Gel benutzen möchtest.

Die meisten Supplemente sind entweder mit einem schmackhaften Geruch versehen, damit sie so gefressen werden oder sie sind geruchsneutral und werden unter das Futter gemischt.

Nahrungsergänzung richtig einsetzten

Wenn du schon mal ein Nahrungsergänzungsmittel für Menschen in der Hand hattest, dann kennst du sicher den Satz, dass ein Supplement kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist. Dieser Satz gilt natürlich auch für Hunde und ich würde ihn sogar noch etwas erweitern, denn ein Supplement kann keinen ungesunden Lebensstil ausgleichen.

Ich will dir mit einem Beispiel erklären, was ich meine.

Ein sehr beliebtes Supplement für Hunde ist der Extrakt der Grünlippmuschel. Vornehmlich in pulverform zu erhalten gilt die Grünlippmuschel als das Wundermittel gegen Abnutzungserscheinungen in den Gelenken der Hunde.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, Grünlippmuschel ist nicht ohne Grund so beliebt und hilft hervorragend dabei den Knorpel, der die Gelenke schützt, mit Nährstoffen zu versorgen, aber ein Hund der sein Leben lang massiv übergewichtig war und infolge des Übergewichtes mit Gelenkproblemen zu kämpfen hat, dem wird auch die Grünlippmuschel nicht mehr helfen.

Was ich damit sagen will ist, man kann einen Hund nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln gesund füttern. Es müssen auch so alle wichtigen Punkte für ein gesundes Hundeleben erfüllt werden.

Ganz anders sieht die Sache dann aber bei Hunden aus, die z.B. aufgrund ihres Alters bestimmt Nährstoffe nicht mehr gut aufnehmen können. In so einem Fall kann ein Nahrungsergänzungsmittel für alte Hunde eine sehr gute Idee.

Weitere Beispiel wären trächtige Hündinnen mit einem erhöhten Nährstoffbedarf, Hunde die einen belastenden Hundesport (Agility oder Flyball) betreiben. Chronisch kranke Hunde können auch davon profitieren, dass du ihnen besonders wichtige Nährstoffe durch ein Supplement ergänzt.

Oft ist es eine gute Idee, die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln mit deinem Tierarzt zu besprechen und eventuell als Kur zu geben. Eine dauerhafte Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln ist nur selten notwendig.

Auf äußere Bedingungen achten

Dass ein Hund ausreichend Bewegung und Beschäftigung braucht, um gesund und glücklich zu leben brauche ich hoffentlich nicht erklären. Ich meine mit äußeren Bedingungen Sachen wie z.B. den Winter.

Ein Nahrungsergänzungsmittel für die Abwehr deines Hundes kann sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit stärken und ihm so helfen gesünder durch den Winter zu kommen. Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, denn die kalte trockene Luft im Winter setzt auch unseren Hund zu. So leiden Hunde im Winter unter trockener Haut oder rauen und rissigen Pfotenballen. Hier hilft es dem Hund etwas Öl ins Futter zu geben und wenn man es genau nimmt, dann ist das auch schon eine Art der Nahrungsergänzung.

Ebenfalls ein guter Zeitpunkt für eine Nahrungsergänzung ist der Fellwechsel, denn der ist nicht für uns nervig, sondern auch für die Hunde. In dieser Zeit können Keratin, Biotin, B-Vitamine und auch Zink dabei helfen, den Fellwechsel einfacher zu gestalten.

Fazit

Es gibt eine Menge gute Gründe und auch Zeitpunkte, um die Ernährung deines Hundes mit einem Nahrungsergänzungsmittel zu erweitern. Diese Präparate können zur Gesundheit deines Hundes beitragen und ihn in stressigen Situationen mit wichtigen Nährstoffen versorgen.

Was du nicht machen solltest, ist blind einfach alles, was verspricht gut zu sein in deinen Hund rein zufüttern. Unrealistische Gesundheitsversprechen solltest du genauso hinterfragen wie die Zweckmäßigkeit der Gabe.

Wie mit vielen anderen Dingen im Leben von uns Menschen und Hunden ist es so, dass zu viel von etwas nicht immer gut ist. So können überdosierte Supplements auch negative Effekte haben, was auch der Grund ist, warum du deinen Hund, in den ersten Tage der Gabe, immer genau beobachten solltest.

Wie bereits erwähnt, kann ein Supplement nicht genutzt werden, um deinen Hund gesund zu füttern, aber es kann durchaus dazu beitragen, den Gesundheitszustand zu verbessern.